Heizung und Brennwerttechnik
Heizkünstler Brennwerttechnik
Abgaswärme wird wiedergenutzt - das spart Brennstoff und Kosten
Hausbesitzer, die an die Modernisierung ihrer Heizungsanlage denken
und Heizkosten sparen möchten, sollten sich über die Brennwerttechnik
informieren. Was sich hinter diesem Schlagwort verbirgt und was die
Brennwerttechnik leistet, kann am besten der Heizungs-Fachmann des Fachbetriebs
vor Ort erläutern. Er ist über diesen "Heizkünstler",
der mit an der Spitze der modernen Heiztechnik steht, informiert.
Das Geheimnis der Brennwerttechnik: Sie nutzt nicht nur direkt durch
die Verbrennung von Heizöl oder Gas entstehende Wärme für
die Heizkörpertemperierung und die Erhitzung des Brauchwassers,
sondern auch die sekundäre Abgaswärme, die sonst mit dem durch
die Verbrennung entstehenden Wasserdampf ungenutzt durch den Schornstein
entweicht. Diese Kondensationswärme können Brennwertgeräte
zurückgewinnen und ebenfalls in Heizwärme verwandeln. Das
senkt den Brennstoffverbrauch und damit die Betriebskosten erheblich.
Darüberhinaus werden dadurch die Abgasmengen, die die Umwelt belasten,
deutlich verringert.
Die Heizungs-Fachbetriebe vor Ort stehen mit ihrem Wissen über
die Möglichkeiten dieser neuzeitlichen Technologie zur individuellen
Beratung bereit und können bei Überlegungen für eine
Modernisierung der Hausbeheizung wertvolle Tips geben. So können
z. B. in Ein- und Zweifamilienhäusern kleine wandhängende
Brennwertkessel den bisherigen Heizungskeller überflüssig
machen, der dann für andere Zwecke genutzt werden kann. Bei Einbau
in Räumen unter dem Dach kann man sogar auf den Schornstein verzichten
- eine kurze Luft- bzw. Abgasdurchführung nach außen genügt.
Eine Hausbesichtigung mit dem Heizungs-Fachmann ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Sie kann zu einer aufschlußreichen Entdeckungsreise werden, die
Geld spart.
Heizung größter „Energiefresser“ im Haus
Gas-Brennwertheizung am sparsamsten!
In deutschen Privathaushalten werden nach Angaben des BINE-Informationsdienstes
beim Fachinformationszentrum Karlsruhe im Durchschnitt 78 Prozent der
Gesamtwärmeenergie für die Bereitstellung von Raumwärme
aufgewendet. Dieser Wert wird sich zukünftig langsam verringern,
weil der Anteil neu erbauter oder sanierter Wohnungen mit verbesserten
Wärmeschutzmaßnahmen und/oder modernisierten Heizungsanlagen
am Wohnungsbestand steigt. Wird aber weniger Energie für die Raumwärme
benötigt, gewinnt auch die effiziente Bereitstellung von Warmwasser
immer stärker an Bedeutung. Dies trifft vor allem auf Niedrigenergiehäuser
zu – hier werden bis zu 60 Prozent der gesamten Wärmeenergie
für die Erzeugung von Warmwasser aufgewendet. Da Heizung und Warmwasser
zusammen den mit Abstand größten Energieverbrauch im Haus
verursachen, liegt hier auch das höchste Potenzial zur Energieeinsparung.
Energieverbrauch im Privathaus (ASUE)
Die derzeit effizienteste Möglichkeit zur Bereitstellung von Raumwärme
und Warmwasser bietet die Gas-Brennwertheizung, denn sie kann auch die
im Abgas enthaltene Wärme nutzen. Tauscht man eine alte Heizungsanlage
gegen eine moderne Gas-Brennwertanlage aus, können bis zu 30 Prozent
der Energie und der Kosten eingespart werden.
Der Heizwärmebedarf lässt sich darüber hinaus durch
ein bewussteres Lüften und eine angepasste Raumtemperatur weiter
senken. Die Raumtemperatur sollte nicht mehr als 20 °C betragen.
Während der Nachtstunden wird eine Absenkung der Temperatur um
mindestens 5 °C empfohlen. Jedes Grad weniger spart rund sechs Prozent
Heizkosten. Ein kurzer und kräftiger „Durchzug“ ist
besser als Dauerlüften („Kippfenster“), denn beim Dauerlüften
kühlen Wände und Möbel aus. Um Wasserdampf, Schadstoffe
und Gerüche energiesparend aus der Raumluft zu entfernen, reicht
es aus, etwa einmal pro Stunde bei abgestellten Heizkörpern das
Fenster für fünf bis zehn Minuten ganz zu öffnen.(ASUE)
Neue Verordnung zwingt zum Energiesparen
Hausbesitzer und Bauherren müssen
noch sparsamer mit Heizwärme umgehen - seit 1. Februar 2002 gilt
die Energieeinsparverordnung (EnEV). Zwar betreffen die meisten Vorgaben
den Neubau von Häusern, aber auch viele Gebäude im Bestand
fallen unter die Regelungen der neuen Verordnung.
Was ist neu für Hausbesitzer?
Grundsätzlich müssen alle Heizkessel, die vor dem 1. Oktober
1978 installiert wurden, bis spätestens Ende 2006 ausgetauscht
werden; solche Heizungen, die nach dem 1. November 1996 einen neuen
Brenner erhalten haben, bis Ende 2008. Dachgeschossdecken über
beheizten Räumen und Heizungsrohrleitungen in nicht beheizten Räumen
sind bis Ende 2006 zu dämmen. Ansonsten werden viele strenge Vorgaben
der Energieeinsparverordnung für Hausbesitzer erst dann relevant,
wenn ohnehin eine Modernisierung ansteht.
Unser Tipp:
Neuer Kessel spart sofort. Experten empfehlen, mit einer Modernisierung
nicht zu lange zu warten. Stiftung Warentest stellt fest: „Brennwertgeräte
sparen bis zu 15 Prozent der Gasmenge im Vergleich zu einem 15 Jahre
alten Kesselveteranen. Das spart etwa 400 Mark Gaskosten im Jahr.“
Was ist neu für Bauherren?
In einem Energiebedarfsausweis muss für Neubauten nachgewiesen
werden, wie hoch der Primärenergiebedarf für die Wärmeversorgung
des Gebäudes ist: Dabei werden die beim Energietransport und bei
der Umwandlung anfallenden Verluste mitgerechnet. Entsprechend schneiden
Stromheizungen schlechter ab als z.B. Erdgasheizungen. Dabei steht es
dem Bauherren frei, die durch die Verordnung deutlich strengeren Vorgaben
entweder durch eine sparsamere Heizungsanlage oder verstärkte Wärmedämmung
zu erreichen. Bereits mit der Installation einer modernen Brennwertheizung
in Verbindung mit dem üblichen Wärmeschutzstandard kann die
Vorgabe der Verordnung erfüllt werden.
Unser Tipp:
Neue Heizung statt mehr Dämmung. Wissenschaftler der Technischen
Universität Dresden haben in einer Studie untersucht, womit am
preiswertesten eine weitere Energieeinsparung beim Neubau eines Niedrigenergiehauses
erreicht werden kann. Ergebnis: Durch den Einbau einer modernen Gas-Brennwertheizung
mit Solaranlage lässt sich mit weniger Geld deutlich mehr Energie
einsparen als mit noch stärkerer Wärmedämmung.
„Energiesparen ist teuer!” Diese Aussage
trifft zu, wenn man die Kosten der wichtigsten Modernisierungsmaßnahmen
addiert, mit denen sich der Energieverbrauch senken lässt.
Wie lässt sich also die Frage „Wie lässt sich am wirtschaftlichsten
Energie einsparen“ beantworten, wenn die finanzielle Lage es nicht
erlaubt, gleichzeitig die Wärmedämmung des Gebäudes zu
verbessern und auch noch den Heizkessel auszutauschen. Hierzu bietet
sich idealer weise eine Energieberatung an, welche sowohl die möglichen
Einsparpotentiale am Gebäude z.B. durch Dämmung der Fassade,
neue Fenster etc. wie auch an der Heizungsanlage aufzeigt. Der SHK-
Innungsfachbetrieb ist aufgrund seiner Neutralität hinsichtlich
der verschieden Energieträger (z.B. Festbrennstoffe, Gas, Öl
oder Strom) und wegen seiner wirtschaftlichen und technischen Unabhängigkeit
in der Auswahl von Fabrikaten und Typen der ausgewiesene EXPERTE eine
unabhängige und neutrale Energieberatung unter Berücksichtigung
der Wirtschaftlichkeit durchzuführen.